Einfach erklärt: Indexfonds für Ihre Strategie zur Geldanlage

Indexfonds sind eine der möglichen Anlagestrategien, wenn Sie Ihr Geld nicht nur auf dem Girokonto versauern lassen möchten. In der Fachliteratur werden Sie auf die Gleichsetzung von Indexfonds und ETFs stoßen, aber lassen Sie sich nicht davon verwirren. Denn die beiden Anlageklassen sind nicht dasselbe.

In den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen Indexfonds und ihre Eigenheiten etwas näher bringen. Zuerst wollen wir den Begriff der Indexfonds genauer definieren und ein Beispiel geben. Danach werden wir die Unterschiede genauer beleuchten und die geschichtlichen Hintergründe aufdecken. Anschließend kommen wir zu allgemeinen Aspekten, dem Handelsvorgang, den Kosten und klären für wen diese Anlagestrategie geeignet ist. Anschließend besprechen wir Vor- und Nachteile. Zum Schluss klären wir für Sie noch, wie Sie den optimalen Indexfonds finden und was sie bei einem Indexfonds beachten müssen.

Gehen wir es an!

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Definition und Unterschiede

Indexfonds sind passive Fonds. Das bedeutet, sie bilden den Börsenindex möglichst exakt nach. Dabei kauft das Management nur die Aktien, die sich in dem jeweiligen Referenzindex befinden. Die Anteile werden genau wie im Börsenindex gerechnet. Das Ziel ist, an der Wertentwicklung der jeweiligen Wertpapierindizes teilzunehmen. Um das zu erreichen, investieren die Fonds zum Beispiel in die dem Index zugrundeliegenden Wertpapiere, im gleichen Verhältnis wie der Index selbst. Andere Fonds nutzen Derivate, um die Fondsperformance an den Index zu binden. Wie exakt die Nachbildung erfolgt, wird mit dem Tracking Error angegeben. Je niedriger die Zahl dabei ist, umso ähnlicher verläuft die Wertentwicklung des Fonds. Der Großteil der Indexfonds, wird mittlerweile in Form von sogenannten ETFs angeboten. Das Thema ETFs vs. Indexfonds haben wir zu einem früheren Zeitpunkt schon mal behandelt. Es gibt jedoch auch Indexfonds, die als konventionelle Fonds aufgelegt wurden.

Ein Beispiel:

Fließt eine Aktie zum Beispiel mit einer Gewichtung von 5 % in die Indexberechnung ein, verfügt der Fonds auch über 5 % dieser Aktien in seinem Portfolio.

Unterschied

Indexfonds unterscheiden sich von aktiv gemanagten Fonds, bei denen ein Management eine eigene Anlagestrategie realisiert.

Geschichtliche Hintergründe

Der erste nicht-öffentliche Indexfonds wurde im Jahr 1971 als Pensionsfonds aufgelegt. Er bezog sich auf die New York Stock Exchange (NYSE). Der erste öffentlich zugängliche Indexfonds wurde Mitte der 1970er Jahre von John Bogle aufgelegt. Er wollte damit den S&P500. nachbilden.

In Deutschland wurden Indexfonds erst mit dem Inkrafttreten des dritten Finanzmarktförderungsgesetzes im April 1998 möglich. Vorher war des durch rechtliche Anlagegrenzen des damaligen Gesetzes nicht erlaubt, einen Index exakt nachzubilden. In Deutschland waren Anfang 2010 etwa 550 Indexfonds an der deutschen Börse registriert. Das Anlagevolumen betrug etwa 120 Millionen Euro. Weltweit waren 2009 fast 2000 Indexfonds notiert. Sie hatten zum Ende des Jahre 2009 ein Anlagevolumen von 1,03 Billionen US-Dollar.

NYSE - Börse des ersten Indexfonds

Allgemeinwissen

Indexfonds werden von den verschiedenen Investmentgesellschaften für nahezu jeden gängigen Wertpapierindex angeboten. Sie haben im vergleich zu herkömmlichen Aktienfonds eine relativ geringe Volatilität. Damit sind sie für Anleger eine attraktive Alternative. Da sich die Indexfonds wie ihre Indizes verhalten, werden Fehler des Fondsmanagements bei der Aktienwahl vermieden. Diese Fehler könnten zu Verlusten führen, was weder der Anleger noch der Manager möchten.

Da nichts gemanagt wird, fallen dafür natürlich auch keine Kosten an. Das liegt unter Anderem aber auch daran, dass das Geldinstitut weniger an Indexfonds verdient als an den klassischen Angeboten. Da es keine Short-Indexfonds gibt, kann nur auf eine steigende Indexnotierung gesetzt werden. Zusätzlich ist die Abbildung eines Index immer physisch. Es finden sich also die Einzeltitel tatsächlich im Fonds wieder. Sie werden fast ausschließlich von institutionellen Großinvestoren genutzt. Lediglich in der Schweiz sind auch Indexfonds unter Privatanlegern verbreitet.

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Handelsvorgang

Der Fonds zeichnet z.B. die Kursentwicklung der 30 umsatzstärksten deutschen Unternehmen an der deutschen Börse nach. Er bildet also den DAX nach. Käufe und Verkäufe erfolgen im Primärmarkt. Das geschieht mittels Fondszeichnungen, beziehungsweise Fondsrücknahmen. Durch die Ausgabe von Anteilen fließen dem Fonds Barmittel zu. Diese verwendet der Fonds zum Kauf von Wertpapieren. Der Handel findet einmal täglich statt, dabei sind Ausgabe- oder Rücknahmekommissionen möglich. Ebenso einmal täglich findet die Zeichnung und Rücknahme statt.

Kosten

Für die bei der Zeichnung und Rücknahme entstehenden Transaktionskosten werden Ausgabe- und Rücknahmespreads zugunsten des Fonds erhoben. Anteile des Fonds werden gezeichnet und haben dadurch keine Umsatzabgabe.

Für wen sind Indexfonds geeignet?

Indexfonds sind vor allem für Anleger geeignet, die eine langfristige und dabei kosteneffiziente Basisanlage suchen. Durch den Verwässerungsschutz, eignen sich Indexfonds hervorragend, wenn Sie langfristig anlegen möchten.

Vorzüge und Risiken von Indexfonds

Indexfonds haben einige Vorzüge, jedoch tragen sie auch das eine oder andere Risiko mit sich. Beide Seiten wollen wir Ihnen in den folgenden Abschnitten aufzeigen.

Vorzüge und die Alternative

Dadurch, dass bei passiv gemanagten Fonds kein aktives Managment nötig ist, sind die Managementgebühren und damit auch die TER (Total Expense Ratio, Gesamtkostenquote) des Indexfonds im Allgemeinen niedriger als die von aktiv gemanagten Fonds. Durch diese, für den Investor günstige, Kostenstruktur, haben Banken oft kein großes Interesse an dem aktiven Vertrieb des Produktes.

Ein weiterer großer Vorteil der Indexfonds, ist der Kauf zum tatsächlichen Nettoinventarwert. Sie versuchen also immer bestimmte Situationen für kleine Zusatzgewinne zu nutzen.

Die in Deutschland gängigere Alternative sind Indexzertifikate. Diese beinhalten jedoch ein zusätzliches Bonitätsrisiko in Bezug auf die Emittenten. Das kommt daher, da Zertifikate im Endeffekt Inhaberschuldverschreibungen sind. Sie laufen nicht auf einem Performanceindex, sondern auf einem Kursindex. So werden die Dividenden der Firmen, die in dem Index vertreten sind, nicht an die Anleger weiter gereicht.

Risiken und Nachteile

Nachteilig an der Titelselektion sind allerdings Beweise aus Studien, dass ein Großteil der aktiv gemanagten Fonds ihren Vergleichsindex nicht schlagen können. Studien kommen hier auf einen Anteil von bis zu 98 %. Außerdem ändern die Fonds, die ihre Zeitperiode schlagen können, ihre Zusammensetzung ständig. Dadurch ist die nächste Zeitperiode nicht vorhersagbar. Es gibt demnach keine so exzellent gemanagten Fonds, die ihren Vergleichsindex länger als 5 Jahre halten können. Das stellt die Grundidee des aktiv gemanagten Fonds in Frage.

Der Nachteil an replizierenden Indexfonds ist, dass sie das Fondsvermögen unter Umständen ausschließlich in die am schwersten gewichteten Aktien im abgebildeten Index anlegen. Dadurch wird die Entwicklung der Anlage stark durch die Wertentwicklung bestimmt. Es bestehen also Zweifel am Vorteil der Flexibilität, ob sie wirklich so zum Wohl der Kunden sind, oder ob nicht die Manager, wie bei einem ETF, die Aktien einfach nur mit dem mehr oder weniger gleichen Gewicht wie die im Index kaufen.

Ein großer Nachteil an Indexfonds ist allerdings die Bekanntgabe des Preises. Dieser wird nur am nächsten Tag bekannt gegeben. Kein Anleger oder Investor hat zu einem früheren Zeitpunkt dazu eine Angabe.

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Wie wähle ich den für mich richtigen Indexfonds aus?

Zuerst einmal sollten sie den richtigen Fonds auswählen. Dabei können Sie sich an den Fonds orientieren, die den MSCI World abbilden. Der MSCI World ist ein Index. Dieser erfasst die Wertentwicklung von rund 1600 Aktiengesellschaften in den großen Industrieländern. Diese Aktiengesellschaften reichen von A wie Adidas zu Y wie Yahoo. Dort gleichen sich die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Firmen in ihren unterschiedlichen Ländern aus. So schwankt der Index weniger. Danach suchen Sie sich einen Fonds, der diese Nachbildung ermöglicht. Und das so preiswert wie möglich. Hier lohnt sich ein intensiver Vergleich auf jeden Fall. Experten zufolge lohnt sich ein Blick auf die Indexnachbildungen der Commerzbank, sowie der Deutschen Bank.

Was muss ich beachten?

Zum einen haben Sie bei einem Indexfonds einen beachtlichen Gebührenvorteil gegenüber anderen Anlageklassen. Die Umstellung von einem aktiven auf ein passives Investment ist für den Kernmarkt nicht schwer, sodass es dort keine Komplikationen gibt. Sie sollten jedoch klären, wie die ausgewählten Indizes für Sie am günstigen nachgebildet werden. Und zum Schluss: lassen Sie sich keine globalen Indexprodukte unterjubeln. Bleiben Sie auch hier regional, denn diese Fonds sind preiswerter.

Fazit

Bevor Sie sich entscheiden was zu Ihnen passt, lohnt sich ein genaues Hinschauen und Vergleichen. Die Nachbildung von Indizes durch Fonds hat eine lange Geschichte und gehört zu den älteren Anlageformen. Ein Indexfonds ist meistens die kostengünstigere Variante, hat jedoch, wie alle Anlageklassen, Vor- und Nachteile. Der Handelsvorgang ist klar strukturiert, dadurch aber auch recht unflexibel.

Bilderquelle: shutterstock.com