Zu vielen Girokonten gehört auch ein Dispokredit. Damit gewähren Banken ihren Privatkunden ein flexibles Darlehen, mit dem kurzfristige finanzielle Engpässe ohne jeden Verwaltungsaufwand überbrückt werden können. Die Höhe des Dispositionskredites, so die korrekte Bezeichnung, hängt dabei sowohl vom Institut als auch vom Kunden selber ab. Üblich ist bei den meisten Instituten eine Höhe, die der Summe von rund drei Monatseinkommen entspricht. Während der Dispo für kurzfristige Engpässe sehr gut geeignet ist, wird dieser schnell zur Kostenfalle, wenn er als dauerhaftes Darlehen genutzt wird. Zeichnet sich dies für den Kunden ab, sollte zügig über Alternativen nachgedacht werden. In unserem Bericht möchten wir darüber aufklären, für wen sich ein Dispositionskredit überhaupt lohnt und wie dieser im Idealfall genutzt werden sollte.
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Flexibilität für alle Lebenslagen durch den Dispokredit
Eigentlich jeder dürfte eine solche Situation kennen: Es wurde den ganzen Monat solide gehaushaltet doch bevor das nächste Gehalt eingeht, trudelt eine unerwartete Rechnung ein. Sei es die Forderung des Finanzamts nach einer Rückzahlung oder die Rechnung für die letzte Autoreparatur, mit der man eigentlich erst in zwei Wochen gerechnet hatte. Der Verbraucher steht nun vor der Alternative, mit der Bezahlung der Rechnung so lange zu warten, bis wieder genug Geld auf dem Konto ist oder das benötigte Geld anderweitig zu beschaffen. Alternativen gibt es prinzipiell viele, doch in der Regel sind diese mit einem zusätzlichen Aufwand oder auch zusätzlichen Kosten verbunden. So ist es ganz sicher nicht immer ratsam, anderweitig angelegtes Geld anzugreifen.
Während sich etwa Festgeld nur unter bestimmten Bedingungen und dann mit gewissen Abschlägen auflösen lässt, kann etwa der Verkauf von Aktien Verluste nach sich ziehen, wenn die Kurse gerade nicht besonders gut stehen. Eine Möglichkeit bietet das Tagesgeldkonto, von dem innerhalb weniger Tage Geld auf das Girokonto überwiesen werden kann. Darüber hinaus könnte sich der Verbraucher auch Geld leihen. Wer Freunde oder Verwandte hat, die dies unkompliziert machen, ist natürlich in einer guten Situation. Etwas anders sieht es aus, wenn hierfür die Bank beansprucht werden soll. Nicht nur, dass ein klassischer Bankkredit mit gewissen Kosten verbunden ist und zudem nur zu von der jeweiligen Bank festgelegten Summen zur Verfügung steht, ist hiermit auch ein erhöhter bürokratischer Aufwand verbunden. Die flexible Lösung, die nach Lage der Dinge allen anderen Möglichkeiten in den meisten Fällen überlegen ist, stellt ein flexibler Dispositionskredit dar.
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Ein Dispo kann sehr nützlich sein
Bei einem Dispositionskredit handelt es sich prinzipiell um nichts anderes als zusätzliches Guthaben, für das Girokonto, über das im tag-täglichen Zahlungsverkehr frei verfügt werden kann. Befinden sich etwa auf dem Konto noch 500 Euro und der durch die Bank gewährte Dispositionskredit umfasst 1500 Euro, verfügt der Kontoinhaber über einen gesamten Finanzierungsspielraum von 2000 Euro. So können nicht nur unerwartete Rechnungen oder andere Ausgaben abgefedert werden. Genauso wichtig ist ein Dispo, um den regulären Lebensunterhalt weiter zu bestreiten. Eine weitere wichtige Funktion kann darin gesehen werden, dass auch im Falle eines negativen Saldos Lastschriften weiter ausgeführt werden können.
Steigt also etwa die Waschmaschine aus und es muss dringend Ersatz beschafft werden, braucht sich der Kontoinhaber keine Sorgen zu machen, auch wenn der Kontostand durch diese Ausgabe unter null fällt. Er bleibt weiter zahlungsfähig und laufende Zahlungsverpflichtungen über das Konto werden zuverlässig ausgeführt. Auf diese Weise werden ebenfalls effektiv Kosten gespart. Denn eine Lastschrift, die durch die Bank wegen fehlender Deckung des Kontos zurückgewiesen wird, zieht automatisch Gebühren nach sich. Von den Zahlungspartnern aus werden diese in der Regel den Kunden in Rechnung gestellt. Hinzu kommen Mahngebühren, weil häufig auch Zahlungsfristen nicht mehr eingehalten werden können.
Vor diesem Hintergrund macht ein großzügiger Dispo das Leben nicht nur bequemer, sondern kann langfristig gesehen auch kontinuierlich Kosten vermeiden. Allerdings stellen die Banken ihren Kunden dieses flexible Darlehen nicht kostenlos zur Verfügung. Für jeden Tag, den der Dispo in Anspruch genommen wird, werden dem Kunden entsprechende Zinsen in Rechnung gestellt. Die Angebote, die von den unterschiedlichen Banken in dieser Hinsicht den Kunden gemacht werden, unterscheiden sich dabei zum Teil erheblich. Allerdings ist die Höhe des Dispozinses gar nicht so entscheidend, wenn ein vernünftiges Nutzungsverhalten an den Tag gelegt wird. Ein vernünftiges Nutzungsverhalten in Bezug auf den flexiblen Kredit kann zunächst darin gesehen werden, dass das Konto so schnell wie möglich aus dem Soll gebracht wird. Hierzu ist es vor allem wichtig, den Kontostand kontinuierlich im Blick zu behalten.
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Wie der Dispo nicht genutzt werden sollte!
Wer seine Kontobewegungen kontinuierlich im Auge behält, kann auch auf diese Weise zusätzlich Kosten optimieren. Da es bekanntlich auf Guthaben auf dem Girokonto keine Zinsen mehr gibt, schichten kostenbewusste Verbraucher den Großteil ihres Guthabens auf Tagesgeldkonten um. Dies hat zur Folge, dass das Konto bei größeren Abhebungen schnell mal ins Minus rutscht. Mit einem entsprechenden Dispositionsrahmen stellt dies aber in der Regel kein Problem dar. Insbesondere wenn das Minus nach wenigen Tagen durch eine Überweisung vom Tagesgeldkonto ausgeglichen wird, fallen die entsprechenden Kosten nur geringfügig ins Gewicht.
Selbst bei einem sehr hohen Dispositionszinssatz von 12 Prozent pro Jahr macht sich eine Überziehung um 500 Euro für eine Woche nur mit Zinskosten von 1,15 Euro bemerkbar. Im Vergleich zu möglichen Mahngebühren oder zu den Kosten für die Zurückweisung eines Lastschriftauftrages ein vergleichsweise günstiger Preis. Werden Im Gegenzug durch eine solche Strategie kontinuierlich 2.000 Euro zusätzlich auf dem Festgeldkonto gehalten, statt dieses Geld als finanziellen Puffer auf dem Girokonto zu belassen, steht dieser Ausgabe für den Dispo eine jährlich Zinsrendite gegenüber, die bei 1,5 Prozent p.a. immerhin 30 Euro beträgt.
Überziehungszinsen und Rücklastschriften vermeiden
Doch leider nutzen nicht alle Verbraucher ihren Dispokredit auf diese Weise und schaden sich so auf Dauer selber. Personen, die tatsächlich am finanziellen Limit leben, sind durch einen großzügigen Dispositionskredit schnell dazu verleitet, diesen ebenso großzügig auszunutzen. Ein Konto, welches sich dauerhaft im Minus befindet, bringt jedoch auch noch weitere Nachteile mit sich. Neben den hohen Zinskosten, die sich schnell auf mehrere 100 Euro im Jahr summieren können, stehen die Kandidaten schnell vor denselben Problemen, die der Dispo eigentlich verhindern helfen sollte. Denn mit dem Erreichen des Überziehungslimits kommt es unter Umständen dazu, dass Lastschriften zurückgewiesen werden müssen oder Daueraufträge nicht ausgeführt werden können. In einigen Fällen gewähren die Banken zwar weiteren Spielraum, verlangen dann jedoch Überziehungszinsen, die in der Regel noch einmal höher sind, als die Zinsen für den Dispositionskredit.
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So erkennt man einen guten Dispo
Wie sollten sich Verbraucher aber nun konkret bei der Suche nach einem guten Dispositionskredit verhalten? Zunächst kann hierzu gesagt werden, dass gut in diesem Zusammenhang immer bedeutet, dass er optimal zur individuellen Situation des Kunden passt. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Dispositionskredit um ein Standardprodukt, welches zu den meisten Girokonten dazu gehört, wie der Geldautomat zur Bankfiliale. Gleichwohl wird er nicht jedem Kunden und dann auch nicht in gleicher Höhe zur Verfügung gestellt. Wer ein neues Konto eröffnet, zu welchem auch ein Dispositionskredit gehört, kann in der Regel nicht sofort über diesen Dispo verfügen. Dies liegt daran, dass die Bank immer sehr vorsichtig vorgeht, wenn sie neuen Kunden Geld leiht. Aus diesem Grund müssen zunächst bestimmte Bedingungen erfüllt sein, aus denen die Bank die Solidität eines Kunden erkennen kann. Neben einer Bonitätsprüfung, die bei einer Kontoeröffnung mit Dispositionskredit turnusmäßig durchgeführt wird, sind vor allem die regelmäßigen Geldeingänge entscheidend für die Höhe des Dispos.
Üblich sind in der Branche Kreditrahmen, die etwa dem Dreifachen des monatlichen Geldeingangs entsprechen. Bei einigen Instituten ist der Rahmen bei einer festen Summe gedeckelt. Kunden ohne festes Einkommen aus sozialversicherungspflichtiger Arbeit haben es mitunter schwer, einen entsprechenden Dispositionskredit zu bekommen. Neben Arbeitslosen betrifft dies häufig auch Selbstständige. Gerade letztere müssen bei vielen Banken trotz stabilen Einkommens häufig schlechtere Konditionen in Kauf nehmen, was beim Dispo höhere Zinsen bedeutet. Ein wichtiges Kriterium ist natürlich auch der Zinssatz, der für das flexible Darlehen berechnet wird. Hier gehen die Konditionen bei den verschiedenen Banken deutlich auseinander.
Fazit – Der Dispo macht vieles leichter – sollte aber richtig genutzt werden
Ein Dispositionskredit gehört heutzutage eigentlich zu jedem normalen Konto dazu. Richtig genutzt kann er den Kunden sehr viel Ärger ersparen und langfristig auch zahlreiche Kosten und Gebühren vermeiden. Ähnlich wie bei Unternehmen, die für die laufende Finanzierung einen Kontokorrentkredit durch ihre Bank bekommen, können auch private Bankkunden mit einem Dispositionskredit ihre Finanzkosten optimieren. Mit einem Dispokredit im Rücken kann das private Guthaben auf dem meist zinslosen Girokonto niedrig gehalten und stattdessen auf dem Tagesgeldkonto geparkt werden.
Aber auch Menschen, die finanziell gern mal „auf Kante nähen“, hilft der Dispo, kurzfristige Ausgaben zu stemmen und dabei gleichzeitig die laufenden Kosten für ihre Leben zu finanzieren. Wichtig ist vor allem, dass der Dispo nur kurzfristig genutzt wird. Während fast alle Banken einen günstigen Dispo anbieten, können wir insbesondere die Angebote der Institute ING (ehemals ING-DiBa), DKB und 1822direkt empfehlen. Der Rahmen wird nach unseren Erfahrungen zügig eingerichtet und kann zu vernünftigen Konditionen genutzt werden. Dabei fällt auf, dass bei diesen Instituten nicht nur der Dispo sehr günstig ist, sondern auch das Girokonto als Gesamtprodukt. Bei allen Angeboten handelt es sich nämlich um kostenlose Girokonten, die zumindest im Falle der DKB und der 1822direkt auch ohne Bedingungen an einen regelmäßigen Geldeingang vergeben werden. Allerdings kann ohne regelmäßigen Geldeingang auch nicht mit einem Dispositionskredit gerechnet werden.
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